Entstehung
Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Hennef unterhält seit dem Jahr 2000 in der Löschgruppe Söven die Gruppe der „erweiterten Absturzsicherung“. Anlass für die Gründung der Gruppe war der Einsatz am Sonntag, den 18.06.2000 am Stachelberg bei Bülgenauel, bei dem ein Drachenflieger abgestürzt war und dieser mit Hilfe der Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Köln gerettet werden musste. So kam man zu der Überlegung, zusätzlich zu den Absturzsicherungs-Sets, die auf jedem Löschgruppenfahrzeug der Stadt Hennef verlastet sind, die „erweiterte Absturzsicherung“ in der Löschgruppe Söven zu etablieren.
Es wurden in zwei Lehrgängen insgesamt 12 Feuerwehrmänner vom damaligen Leiter der Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Köln ausgebildet. In den Jahren 2003, 2009 und 2013 wurden 15 weitere Feuerwehrleute ausgebildet. Erstmals nahmen auch drei Kameraden des Tagesalarms an dem Lehrgang teil, um die Tagesverfügbarkeit auch in diesem Tätigkeitsbereich der Feuerwehr sicherzustellen.
Eine weitere Spezialisierung mit dem Thema “Menschenrettung aus Bäumen” erfolgte 2009 und 2010. In dem je 40- stündigen Lehrgang wurden nicht nur das Klettern an Bäumen sondern auch das Retten verunglückter Personen behandelt. Der Umgang mit den neu angeschafften und für diesen Einsatzzweck besonders geeigneten Gerätschaften wurde hierbei erlernt. Dazu gehören neben speziellen Baumkletterseilen und Gurten auch Steigeisen, Kurzsicherungen und Seilkletteranlagen.
Einsatzspektrum
Die Gruppe kommt überall dort zum Einsatz, wo ein Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen nötig ist und wird bei dem Einsatzstichwort „Einsturz/Absturz“ im gesamten Stadtgebiet mitalarmiert. Mit
ihrer Ausrüstung ist es der heute 17 Mann starken Truppe z.B. möglich, Verletzte aus Höhen und Tiefen zu retten oder Rettungspersonal gesichert zu dem Verletzten zu führen. Zum Einsatzspektrum
zählen zum Beispiel Dächer, Stromgittermasten, Kranausleger und Türme, aber auch Gruben, Schächte, Brunnen und Silos.
Zur Ausrüstung der „erweiterten Absturzsicherung“ gehört unter anderem eine Schleifkorbtrage, mit der Patienten liegend abgeseilt werden können. Dazu stehen den Wehrleuten insgesamt 600 Meter
Seil zur Verfügung.
Weiterhin verfügt die Gruppe über die verschiedensten Gerätschaften um Personen zu sichern, im Seil aufzusteigen oder Personen abzuseilen.
Zum Einsatzspektrum der “erweiterten Absturzsicherung” gehört auch die Rettung abgestürzter Drachenflieger aus Bäumen. Dieses Einsatzszenario stellt eine weitere Herausforderung mit zusätzlichen Problemen dar. Um in diesem Bereich noch effektiver arbeiten zu können, bedient sich die Gruppe an Techniken, die aus dem Bereich der Baumpflege stammen. Hierbei können beispielsweise Seile in Bäume eingeschossen werden oder verletzte Personen mit Hilfe von Steigeisen erreicht werden. Mittels spezieller Techniken ist es möglich, auch auf Äste zu klettern die unter normalen Umständen nicht das Gewicht einer Person tragen könnten.
Um im Umgang mit den verschiedenen Gerätschaften stets sicher zu sein, übt die Gruppe zweimal im Monat und führt zwei ganztägige Fortbildungen im Jahr durch.